Federkern oder Kaltschaum? Der große Matratzen-Vergleich
Sobald es wieder Zeit für eine neue Matratze wird, lautet die Kardinalfrage meist: „Kaltschaum oder Federkern?“ Nicht die leichteste Entscheidung, immerhin bringen beide Matratzenarten so ihre Vor- und Nachteile mit sich. Ein direkter Vergleich allerdings erleichtert oft die Entscheidung.
Auf einen Blick
Die Kaltschaummatratze
Kaltschaummatratzen gehören zu den beliebtesten Matratzenarten überhaupt. Doch neben ihren vielen positiven Eigenschaften hat die Kaltschaummatratze durchaus auch Nachteile. Wir nehmen den Matratzentyp unter die Lupe.
Aufbau, Eigenschaften und Liegegefühl
Wie der Name nahelegt, bestehen Kaltschaummatratzen aus Schaum, hergestellt durch das Aufschäumen von Polyurethan. Da der Schaum bei Raumtemperatur einfach aushärtet, muss er im Nachgang nicht erhitzt werden. Kaltschaummatratzen können sich von ihrem Aufbau zwar unterscheiden, häufig bestehen sie allerdings aus verschiedenen Liegezonen, die die jeweiligen Körperregionen bestmöglich stützen sollen.
Auf Kaltschaummatratzen liegt es sich eher weich. Da die Matratzen dafür bekannt sind, Wärme sehr gut zu speichern, eignen sie sich insbesondere für Menschen, die in der Nacht leicht frieren. Zudem bieten Kaltschaummatratzen Hausstaubmilben keinen guten Nährboden. Sie kommen daher auch als Allergiker-Matratzen in Betracht.
Vor- und Nachteile im Überblick
Dass es so viele glühende Verfechter von Kaltschaummatratzen gibt, lässt sich beim Blick auf die vielen Vorteile des Matratzentyps leicht nachvollziehen. Kaltschaummatratzen
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zeichnen sich durch eine hervorragende Punktelastizität aus,
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können sich gut an die Körperform sowie an den Lattenrost anpassen,
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sind nur wenig anfällig für einen Befall mit Hausstaubmilben,
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punkten mit einer ausgezeichneten Wärmeisolation,
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kehren bei einer Positionsveränderung schnell in ihre Ausgangsform zurück,
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sind vollkommen geräuschlos,
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können für den Transport problemlos gefaltet oder zusammengerollt werden und
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sind preisgünstig.
Dennoch gehen die Matratzen auch mit einer Reihe von Nachteilen einher. Kaltschaummatratzen
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verströmen in den ersten Wochen nach dem Kauf häufig einen unangenehmen, chemischen Geruch,
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fördern (der Nachteil der guten Wärmeisolation) das nächtliche Schwitzen und
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stellen bei hohen Temperaturen ab 400 Grad ohne schwer entflammbaren Bezug ein Brandrisiko dar.
Die Federkernmatratze
In puncto Beliebtheit steht die Federkernmatratze der Kaltschaummatratze in nichts nach. Beide sind die mit Abstand am häufigsten gewählten Matratzenarten in Deutschland. Dabei unterscheiden Sie sich hinsichtlich ihres Aufbaus sowie ihrer Eigenschaften teils erheblich. Wir schauen uns die Federkernmatratze im Detail an.
Aufbau, Eigenschaften und Liegegefühl
Der Kern einer Federkernmatratze besteht aus stabilen Stahlfedern, die für die charakteristischen Eigenschaften der Matratze verantwortlich sind. Im Aufbau allerdings gibt es einige Unterschiede zwischen den Federkernmatratzen. Insgesamt lassen sich drei Unterarten unterscheiden:
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Bonnellfederkernmatratzen: Bonnellfederkernmatratzen bestehen meist aus vergleichsweise wenigen Federn. Ihr hauptsächliches Charakteristikum sind jedoch die taillierten Spiralfedern im Inneren. Im Vergleich zur herkömmlichen Federkernmatratze sind die Federn zudem flexibler.
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Taschenfederkernmatratzen: Taschenfederkernmatratzen verdanken ihren Namen den in Stofftaschen eingenähten Federn. Sie zeichnen sich vor allem durch ihre gute Punktelastizität aus.
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Tonnentaschenfederkernmatratzen: Als hochwertigste Art der Federkernmatratzen gelten Tonnentaschenfederkernmatratzen. Hierbei weisen die Federn eine bauchige Form auf. Diese Wölbung erhöht die Flexibilität der Matratze – und damit auch die Anpassungsfähigkeit an den Körper.
Unabhängig von der genauen Art wird das Liegegefühl auf Federkernmatratzen eher als fest empfunden. Durch den luftigen Federkern kann die Matratze leicht belüftet und überschüssige Feuchtigkeit schnell abtransportiert werden. Die atmungsaktive Matratze speichert deutlich weniger Wärme als die Kaltschaummatratze und eignet sich damit eher für Menschen, die nachts zum Schwitzen neigen.
Vor- und Nachteile im Überblick
Ebenso wie bei einer Kaltschaummatratze können sich auch die Vorteile der Federkernmatratze sehen lassen. Federkernmatratzen
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erleichtern die Luftzirkulation und sind atmungsaktiv,
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bilden nur sehr selten Schimmel,
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sind robust und behalten jahrelang ihre Form und
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sind schon ab einem günstigen Preis zu bekommen.
Doch wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten. Federkernmatratzen
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bieten – zumindest in ihrer einfachen Form (Ausnahme: Taschenfederkern) – keine Punktelastizität,
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haben eine geringe Wärmeisolation und sind damit ungeeignet für Personen, die leicht frieren,
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sind vergleichsweise schwer, was das Drehen und Wenden verkompliziert, und
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können bei zunehmendem Verschleiß durch durchdrückende Federn den Liegekomfort mindern.
Kaltschaum oder Federkern: der direkte Vergleich
Kaltschaum oder Federkern? Keine leichte Wahl. Die folgende Gegenüberstellung kann bei der Entscheidung helfen.
Federkern |
Kaltschaum |
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Aufbau |
Kern besteht aus Stahlfedern, die teils in Stofftaschen eingenäht sind (Taschenfederkern). |
Bestehen aus Schaum, der unter 100 Grad von selbst aushärtet. |
Liegegefühl |
Weiches Liegegefühl |
Festes Liegegefühl |
Elastizität |
Keine Punktelastizität bei einfachen Federkernmatratzen. Gute Punktelastizität bei hochwertigen Taschen- und Tonnentaschen-federkernmatratzen. |
Sehr hohe Punktelastizität, passt sich gut der Körperform an. |
Isolation |
Schwache Wärmeisolation, gut geeignet für Menschen, die unter Nachtschweiß leiden. |
Ausgezeichnete Wärmeisolation, ideal geeignet für Menschen, die nachts leicht frieren. |
Hygiene |
Sind atmungsaktiv, Feuchtigkeit kann sehr gut entweichen, was der Schimmelbildung entgegenwirkt. |
Haben in der Regel einen abnehmbaren und waschbaren Bezug. Die feinen Poren erschweren die Bildung von Hausstaub-milben. |
Matratzen-Lebensdauer |
Auch noch nach Jahren robust und formstabil, büßt wenig an Schlafkomfort ein. |
Ebenfalls hohe Matratzen-Lebensdauer , in der Regel aber etwas kurzlebiger als eine Federkern-matratze. |
Preis |
Gutes Preis-Leistungsverhältnis |
Günstiger als einfache Federkern-matratzen |
Was ist besser? Kaltschaummatratze oder Federkernmatratze?
Ob Federkern oder Kaltschaum besser für Sie geeignet ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. So kommt es nicht zuletzt darauf an, wie Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile gewichten. Prinzipiell gilt: Eine Kaltschaummatratze eignet sich für Sie, wenn Sie
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ein festes Liegegefühl bevorzugen,
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von einer sehr hohen Punktelastizität profitieren wollen,
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zu unruhigem Schlaf neigen,
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in der Nacht leicht frieren,
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meist auf der Seite oder auf dem Rücken schlafen,
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als Allergiker der Bildung von Hausstaubmilben bestmöglich vorbeugen möchten,
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absolut geräuschfrei liegen möchten sowie
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ein begrenztes Budget haben und auf einen niedrigen Einstiegspreis Wert legen.
Eine Federkernmatratze dagegen ist die Matratze der Wahl, wenn Sie
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ein weiches Liegegefühl bevorzugen,
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vergleichsweise viel wiegen,
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nachts häufig schwitzen,
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Rücken- oder Bauchschläfer sind,
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der Schimmelbildung bestmöglich vorbeugen möchten und
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Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legen.
Luftkernmatratze: Alternative mit vielen Vorzügen
Sie hadern noch mit der Entscheidung zwischen einer Federkern- und einer Kaltschaummatratze? Dann entscheiden Sie sich doch für eine dritte Option, die viele Vorteile von Federkern und Kaltschaum vereint! Die Rede ist von der ungleich weniger bekannten Luftkernmatratze. Letztere besteht aus einem einzigartigen Luftkern, der immer eine optimale Druckverteilung gewährleistet. Mehr Punktelastizität und Liegekomfort gehen nicht! Und auch für Allergiker ist die Luftkernmatratze perfekt geeignet, bietet sie Hausstaubmilben und Schimmel doch kaum Angriffsfläche. Hinzu kommt, dass die Luftkernmatratze geradezu unschlagbar flexibel und deutlich langlebiger als eine Kaltschaum- oder Federkernmatratze ist. Mehr zu den Vorteilen der Luftkernmatratze lesen Sie in unserem Magazin.